Zusammenhang zwischen Wirtschaft und Verwaltung




Eingangs muss erwähnt werden, dass die Wirtschaft eine Voraussetzung der Verwaltung bildet. Außerdem ist insbesondere jeder private Wirtschaftsteilnehmer auch Bürger, also Klient der Verwaltung. Es ist ebenso erwähnenswert, dass große Gruppen von Wirtschaftsteilnehmern zur Vertretung ihrer Interessen in Verbänden organisiert sind. Dennoch wird Verwaltung seitens der Wirtschaft oft als Verhinderungsinstitution betrachtet, welche die Bedürfnisse der Wirtschaft missachtet. Es muss beachtet werden, dass die Verwaltung einen wesentlichen Anteil an der Volkswirtschaft ausmacht. In diesem Zusammenhang muss ebenso berücksichtigt werden, dass die volkswirtschaftliche Gesamtrechnung als Maß der Staatstätigkeit in der Regel Staatsquoten heran zieht. Unter Staatsquoten im engeren Sinn sind Staatsausgabenquoten zu verstehen, die das Verhältnis bestimmter Staatsausgaben zur gesamtwirtschaftlichen Leistung darstellen.

Die häufig verwendete Staatsausgabenquote ist das Verhältnis der Gesamtausgaben des öffentlichen Sektors zum Bruttosozialprodukt. Hierbei muss beachtet werden, dass alle Ausgaben des Staates einbezogen werden, also auch solche die nicht Teilmenge des Bruttosozialproduktes sind. Aus diesem Grund handelt es sich um eine unechte Quote. In den Staatsausgaben sind auch die staatlichen Transferzahlungen und Subventionen enthalten, die jedoch zu weiteren Ausgaben in anderen Wirtschaftsbereichen führen. Auch die Realausgabenquote muss berücksichtigt werden. Die Realausgabenquote ist nämlich eine echte Quote und gibt das Verhältnis zwischen der mit dem öffentlichen Sektor direkt verbundenen Endnachfrage und dem Bruttosozialprodukt wieder. Staatsquoten im weiteren Sinn wiederum sind die Steuerquote und die und die ökonomisch aussagekräftigere Abgabenquote bzw. Einnahmenquote. Es muss beachtet werden, dass sich mit zunehmendem Wohlstand ein erheblicher Teil der privaten Nachfrage von überwiegend privat erstellten primären Bedürfnissen, wie beispielsweise etwa Nahrung bzw. Kleidung oder Wohnung zu höheren Bedarfsbereichen verlagert, die Großteils nicht mehr allein durch private Leistungen, sondern durch öffentliche Leistungen abgedeckt werden.

In diesem Sinn sind höhere Bedarfsbereiche etwa höhere Schulbildung bzw. soziale Sicherheit sowie bessere Gesundheitsversorgung und damit Bereiche des Kulturzwecks und Wohlfahrtszwecks, die wiederum gemeinsam mit Verstädterung und steigender Lebenserwartung die Staatsquote steigen lassen. Die soeben angeführten gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklungen erklären ein reales, also inflationsbereinigtes, Anwachsen der Staatsquoten. Dennoch darf nicht vergessen werden, dass Staatsquoten in der Regel jedoch Beziehungen zwischen nominellen Größen darstellen, was aber gleichgültig wäre, wenn in allen Sektoren gleiche Preissteigerungsraten gelten würden. Tatsächlich kommt es aber im öffentlichen Sektor zu überdurchschnittlichen Preissteigerungen, wobei dies insbesondere darauf beruht, dass der öffentliche Sektor zu erheblichen Teilen Dienstleistungen erbringt.

Es ist ebenso erwähnenswert, dass die Internationalisierung bzw. Globalisierung der Wirtschaft einen Standortwettbewerb, insbesondere Steuerwettbewerb und Regulierungswettbewerb, bewirkt und damit auch deutlich verminderte staatliche Handlungsspielräume bewirkt. Außerdem ergeben sich weiters für die Mitgliedstaaten der Europäischen Union durch bestimmte Regelungen wie beispielsweise etwa Beihilfenverbote oder Stabilitätspalt gewisse Einschränkungen finanzpolitischer Spielräume bezüglich Steuern bzw. Beihilfen und öffentliche Verschuldung.

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