Was ist elektronisches Geld?




Eingangs muss erwähnt werden, dass das elektronische Geld auch als E-Geld bezeichnet wird und neben dem Zentralbankgeld sowie neben dem Buchgeld der Geschäftsbanken die dritte Erscheinungsform des Geldes ist. Das elektronische Geld muss jedoch auf jeden Fall von elektronischen Zugangsverfahren zu Bankeinlagen unterschieden werden. Unter elektronisches Geld versteht man ein monetärer Wert in Form einer Forderung gegen die ausgebende Stelle, der auf einem Datenträger gespeichert ist sowie gegen Entgegennahme eines Geldbetrages ausgegeben wird, dessen Wert nicht geringer ist als der ausgegebene monetäre Wert und von anderen Unternehmen als der ausgebenden Stelle als Zahlungsmittel akzeptiert wird.

Außerdem hat elektronisches Geld zwei Erscheinungsformen, und zwar als kartengestütztes elektronisches Geld, also Kartengeld, und als softwarebasiertes elektronisches Geld, also Netzgeld. Beim Kartengeld wird das elektronische Geld auf dem Chip bzw. auf dem Magnetstreifen einer Karte gespeichert. Ein Beispiel für Kartengeld ist die Geldkarte, die typischerweise bei Parkhäuser, Zigarettenautomaten und Nahverkehrsautomaten, also für Zahlung von Kleinbeträgen, akzeptiert wird. Netzgeld wird wiederum beim E-Commerce neben den klassischen Systemen im Zahlungsverkehr, wie beispielsweise etwa Nachnahme bzw. Kreditkarte sowie Rechnung und Lastschrift, genutzt. Außerdem erfolgt die Speicherung des elektronischen Geldes auf einem Datenträger beim Nutzer oder auf einem Online-Konto. Um überhaupt Netzgeld erhalten zu können, muss zunächst reguläres Buchgeld an den Herausgeber des Netzgeldes transferiert werden, wie beispielsweise etwa per Überweisung. Daraufhin übermittelt der Herausgeber einen Gegenwert in Form von elektronischem Geld an den Kunden. Außerdem weist das übermittelte elektronische Geld eine Forderung gegenüber dem Herausgeber nach, die wiederum bei einem Zahlungsvorgang an den Empfänger übertragen wird. Der Empfänger kann das elektronische Geld sodann beim Herausgeber in Bankguthaben bzw. in Buchgeld umtauschen.

In diesem Zusammenhang muss beachtet werden, dass das elektronische Geld einige besondere Anforderungen stellt, und zwar Fälschungssicherheit, Konvertierbarkeit, Umlauffähigkeit sowie Anonymität und Double-Spending-Problem. Mit Anonymität ist gemeint, dass jede Münze vom Herausgeber blind signiert wird und daher unverfolgbar sowie unverknüpfbar ist. Unter Double-Spending-Problem ist die Verhinderung der Doppelausgabe zu verstehen. Es ist ebenso erwähnenswert, dass E-Commerce-Anbieter das Risiko der Bezahlung, also die Zahlungssicherheit, zwischen sich und dem Kunden aufteilen müssen. Außerdem sichert ein höherer Aufwand bei der Anmeldung oft eine höhere Fälschungssicherheit des Bezahlvorganges. Weiters treten Finanzinstitute in ein Dreiecksverhältnis mit den Anbietern und Endkunden ein, um die Anonymität des Endnutzers und um die Gültigkeit des elektronischen Geldes zu gewährleisten. Es muss beachtet werden, dass viele Anbieter für die Nutzung von Online-Bezahlverfahren eine Zahlung von Gebühren durch den Nutzer verlangen. Elektronisches Geld kann zwar in verschiedenen Währungen angeboten werden, aber wenn die Währung des elektronischen Geldes nicht mit der Heimatwährung des Benutzers identisch ist, geht der Benutzer ein Kursrisiko ein.

Es muss also festgehalten werden, dass elektronisches Geld digitales Bargeld ist, das auf einem elektronischen Gerät oder auf einem Server gespeichert ist. Ein verbreitetes E-Geld-Zahlungsverfahren ist die elektronische Geldbörse in Form einer Zahlungskarte oder einer anderen Chipkarte, die der Nutzer mit einer geringen Menge an elektronischem Geld auflädt, um damit Kleinbeträge zu begleichen. Außerdem können auch Mobiltelefone, mit denen auch bezahlt werden kann, und Online-Zahlungskonten als Speichermedien für E-Geld dienen.

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