Arbeitsweise der Verwaltung: New Public Management




Eingangs muss beachtet werden, dass die Ansätze des New Public Management davon ausgehen, dass strategische Ziele und Grundsätze zwar vorgegeben werden, wobei die operative Umsetzung jedoch innerhalb der Verwaltung zu erfolgen hat. Es ist erwähnenswert, dass New Public Management auch als wirkungsorientierte Verwaltungsführung bezeichnet wird. Außerdem ist diese Orientierung mit generellen Strategien verknüpft, um politische Ziele in wirtschaftlicher und in zweckmäßiger Weise zu erreichen. Bei New Public Management geht es in erster Linie um die Modernisierung der Verwaltung durch die Entwicklung bzw. Anpassung und Einführung privatwirtschaftlicher Managementkonzepte. Es geht hierbei auf jeden Fall um die Thema der verbesserten Effizienz und Effektivität der Verwaltung sowie auch um die Frage, ob durch diese Konzepte überhaupt das Prinzip der Rechtmäßigkeit bzw. ob die Rechtsstaatlichkeit selbst berührt werden.

Es ist ebenso erwähnenswert, dass die Anwendungsmöglichkeiten und die Angemessenheit von New Public Management sowohl mit der Ebene ihres Einsatzes als auch mit den technischen sowie ökonomischen und politischen Eigenschaften der Ebene voneinander abweichen können. Als Ebene des Einsatzes von New Public Management kommen die Makro-Ebene und die Mikro-Ebene in Betracht. Unter Makro-Ebene ist das System Staat gegenüber dem System privater Sektor gemeint. Mit Mikro-Ebene sind wiederum Programme sowie Projekte und Prozesse der Leistungserstellung innerhalb der Verwaltung gemeint.

In diesem Zusammenhang muss beachtet werden, dass im New Public Management auf jeden Fall eine Verbindung der normativen Orientierung der öffentlichen Verwaltung und der instrumentellen Orientierung des allgemeinen Managements angestrebt werden. Einerseits zielt New Public Management somit auf die Analyse und auf die Gestaltung der gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, also die Rolle des Staates und die Rolle des privaten Sektors, ab, andererseits zielt New Public Management auf die verwaltungsinternen Dimensionen der Analyse sowie Gestaltung und Steuerung der Leistungserstellung ab. Daher ist die Verwaltung mit einigen Anforderungen konfrontiert; sie muss nämlich zweckmäßig sein und somit die richtigen Leistungen anbieten, aber sie muss auch wirtschaftlich sein und daher die Leistung so kostengünstig wie nur möglich produzieren, weiters muss sie aber auch finanzierbar sein. Finanzierbar ist sie, wenn die Leistungen im Rahmen der verfügbaren und bereitgestellten personellen sowie sachlichen und finanziellen Ressourcen erbracht werden können.

Es ist erwähnenswert, dass Verwaltungen sehr unterschiedlich leistungsfähig sein können. Wenn die Zweckmäßigkeit niedrig und auch die Wirtschaftlichkeit niedrig sind, macht die Einheit weder das Richtige, noch macht sie dies in wirtschaftliche Weise. Wenn aber die Zweckmäßigkeit hoch ist aber die Wirtschaftlichkeit niedrig ist, bedeutet dies, dass die Einheit zwar das Richtige macht, aber sie dies jedoch mit geringer Wirtschaftlichkeit macht. Sollte die Zweckmäßigkeit niedrig sein aber die Wirtschaftlichkeit hoch, bedeutet das wiederum, dass die Einheit zwar nicht das Richtige macht, dies jedoch mit hoher Wirtschaftlichkeit tut. Wenn die Zweckmäßigkeit und die Wirtschaftlichkeit jedoch hoch sind, bedeutet dies wiederum, dass die Einheit sowohl zweckmäßig als auch wirtschaftlich arbeitet.

Auch die Ziele des New Public Management müssen berücksichtigt werden. Betreffend der Bereiche, die in erster Linie die internen Bedingungen der Leistungserstellung und Arbeitsweise der Verwaltung betreffen, liegen die Ziele des New Public Management in der Erhöhung der Wirtschaftlichkeit und Zweckmäßigkeit, leistungsorientierte Organisationskultur, Transparenz, Verbesserung der Umsetzung politischer Prioritäten in der Verwaltung, Dezentralisierung und erweiterte Autonomie, Flexibilität und Gesellschaftsorientierung, Personalmanagement sowie in der Organisationsentwicklung und in der Deregulierung, Ausgliederung und Privatisierung.

Die Erhöhung von Effizienz und Effektivität ist ein allgemeines Ziel des New Public Management, wobei sie bezweckt, bessere Resultate und Serviceleistungen bei einem gegebenen Budgetvolumen zu erreichen. Die Entwicklung bzw. Weiterentwicklung einer leistungsorientierten Organisationskultur der Verwaltung ist weiters ein grundsätzliches Ziel des New Public Management, bei dem wiederum die Ergebnisorientierung des Verwaltungshandelns im Mittelpunkt steht. Unter Transparenz wird in diesem Zusammenhang die Transparenz der Finanzgebarung, der Leistung sowie der Strukturen und des Verwaltungshandelns verstanden. Außerdem sind die bessere Gestaltung der wechselseitigen Beziehungen und der Entscheidungsprozesse zwischen dem politischen und dem administrativen System ein zentrales Anliegen. Um die Leistungsfähigkeit der Verwaltungseinheiten zu erhöhen, werden auch die Dezentralisierung und die Einräumung von erweiterter Autonomie als wichtige Möglichkeiten anerkannt.

Ein weiteres Ziel des New Public Management ist die Entwicklung von integrierten Konzepten des Personalmanagement, wie etwa Führung, Leistungsorientierung durch Entlohnung und Leistungsbeurteilung sowie Personalentwicklung durch Weiterbildung und Karriereplanung. Es muss ebenso beachtet werden, dass die Themen Deregulierung sowie Ausgliederung und Privatisierung auf die Rollenverteilung und Aufgabenverteilung zwischen Staat und privatem Sektor abzielen.

Außerdem haben Staat und Markt andere Ausgangspunkte der Produktion von Gütern und Leistungen und auch der Steuerung der Versorgung. Hierbei ist daher zwischen privaten Gütern und öffentlichen Gütern zu unterscheiden. Denn über die Art sowie Umfang und Verteilung privater Güter wird durch individuelle Präferenzen im Marktmechanismus entschieden, während die Entscheidung über die Erstellung öffentlicher Güter das Ergebnis eines kollektiven, also politisch-administrativen, Willensbildungsprozesses ist. Hierbei geht es in erster Linie um die Frage, welcher der Mechanismen für welche Art von Gütern und Leistungen für welche Anspruchsgruppen in der Gesellschaft eine wirtschaftlichere und zweckmäßigere Versorgung sicherstellen kann.

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