Was tun bei Schulden?




Wie man zu Schulden kommt, hat viele verschiedene Ursachen. Zum Beispiel möchte Herr Anton ein Haus für seine Familie bauen. Oder Frau Maria möchte ein neues Auto kaufen. Karl war im Casino und hat beim Spielen Geld verloren. Peter war betrunken und hat eine Prügelei angezettelt, wo er nun Schmerzensgeld zu zahlen hat. Sabine wurde arbeitslos, ihre laufenden Kosten von Wohnung und Lebensunterhalt übersteigen das Arbeitslosengeld. Hans kauft gerne im Internet und bei Katalogfirmen ein. Die meisten gewähren ihm sowieso einen Zahlungsaufschub für mehrere Monate, bis dahin glaubt er, das Geld zu haben.

Es ist natürlich nicht so, dass jetzt jeder, der Schulden hat, diese nicht zurück zahlen kann. Herr Anton wird sich verschiedene Finanzierungswege durchgerechnet haben und den für ihn günstigsten gewählt haben, um das Haus zu bauen. Frau Maria wird vielleicht über Leasing nachdenken. Ist jedoch Sabine längere Zeit arbeitslos, passieren vielleicht noch ein bis zwei Unglücke, wie beispielsweise etwa das Auto benötigt größere Reparatur, so wird es knapp. Vielleicht kommt sie in eine Phase, wo sie keinen Weg mehr sieht, ihre Schulden zurück zu zahlen. Ähnlich mag es Hans gehen; die Ausgaben werden immer mehr. Auch wenn man das Konsumverhalten ändert, wird der Schuldenberg nicht kleiner, da Zinsen und Mahnkosten immer mehr werden. Man spricht von Überschuldung. Das heißt nichts geht mehr. Das, was man zahlt, mindert die Schulden nicht oder kaum.

Während viele ihre Schulden zurück zahlen und dennoch einen annehmbaren Lebensstil pflegen, plagen überschuldete Personen Gerichtsvollzieher, Gehaltsexekutionen, ein Leben am Existenzminimum oder sogar darunter. Leider ist die schlechte Arbeitsmarktsituation und die daraus folgende Langzeit-Arbeitslosigkeit Ursache von steigender Überschuldung. Viele Menschen konnten sich den Kredit vor drei oder vier Jahren leisten, wurden aber im Zuge der Wirtschaftskrise arbeitslos. Die Arbeitslosigkeit dauerte länger als wie sonst zwei bis drei Monate, die Kreditraten wurden unbezahlbar.

Da jeder gerne aus dieser Misere herauskommen möchte, gibt es die Möglichkeit des Privatkonkurses. Natürlich ist er nicht auf die leichte Schulter zu nehmen und an verschiedene Voraussetzungen gebunden. Auch heißt es, in den nächsten Jahren den Gürtel etwas enger schnallen. Für viele Menschen ist es auch eine Frage der Ehre. Viele wollen nicht, dass die finanziellen Schwierigkeiten öffentlich werden oder wollen alles zurückzahlen, obwohl sie nicht können. Als Möglichkeiten des Privatkonkurses kommt das Schuldenregulierungsverfahren, die Abschöpfung, eine einmalige Abschlagszahlung, Zwangsausgleich oder der außergerichtliche Ausgleich in Frage.

Sieht man wirklich keinen Ausweg mehr, kann man eine Schuldnerberatungsstelle aufsuchen und sich dort genauer informieren. Leider sind die Wartezeiten auf einen Termin oft sehr lang und die Beratungszeit knapp gehalten. Daher ist es gut, sich etwas an Vorinformation anzueignen.

Durchsuchen Sie Rechtssartikel