Wie funktioniert die Börse?




Eingangs muss erwähnt werden, dass eine Börse ein organisierter Markt für vertretbare Sachen ist. Die Börse kann beispielsweise mit Wertpapieren, wie etwa Aktien oder Anleihen, mit Devisen sowie mit bestimmten Waren, wie etwa Metalle und andere Rohstoffe, oder mit hiervon abgeleiteten Rechten handeln. Außerdem führt die Börse Angebot und Nachfrage, die durch Makler vermittelt werden, marktmäßig zusammen und gleicht sie durch amtliche Festsetzung von Preisen bzw. Kurse aus. Es muss beachtet werden, dass sich die Feststellung der Kurse oder Preise der gehandelten Objekte laufend nach Angebot und Nachfrage richtet. Das bedeutet, dass eine Börse der zeitlichen und örtlichen Konzentration des Handels von vertretbaren Gütern unter beaufsichtigter Preisbildung dient.

Vereinfacht ausgedrückt, stellt die Börde somit einen Marktplatz dar, auf dem Angebot und Nachfrage zusammentreffen. Dabei werden je nach Angebot und Nachfrage die Preise für die jeweiligen Waren, also Finanzprodukte, gebildet. Dennoch erfolgt der Handel hierbei nicht direkt zwischen Käufer und Verkäufer, sondern über dazu berechtigte Händler. Die Ziele der Börse sind eine gesteigerte Markttransparenz für Wertpapiere, die Steigerung der Effizienz und der Marktliquidität sowie die Verringerung der Transaktionskosten und der Schutz vor Manipulation. Es ist erwähnenswert, dass der börsliche Handel börsenaufsichtsrechtlich durch staatliche Aufsichtsämter sowie durch die Handelsüberwachungsstellen der Börsen kontrolliert wird.

In diesem Zusammenhang sind auch die Börsenarten zu beachten, wie etwa Warenbörsen, Terminbörsen sowie Wertpapierbörsen und Devisenbörsen. Warenbörsen dienen dem Handel von Waren, wie etwa Edelmetalle oder Kaffee. Terminbörsen werden auch als Warenterminbörsen bezeichnet. An Terminbörsen werden Warentermingeschäfte abgewickelt und mit Derivaten gehandelt. Derivate werden auch als Termingeschäfte bezeichnet und sind Finanzinstrumente, deren Preis oder Wert von den künftigen Kursen bzw. Preisen anderer Handelsgüter, wie etwa Rohstoffe oder Lebensmittel, Vermögensgegenstände, Wertpapiere oder von marktbezogenen Referenzgrößen, wie Zinssätze, abhängt. Bei Derivaten handelt es sich um Verträge, in denen die Vertragsparteien vereinbaren, einen Vertragsgegenstand oder mehrere Vertragsgegenstände zu festgelegten Bedingungen in der Zukunft zu kaufen, zu verkaufen bzw. zu tauschen oder alternativ Wertausgleichszahlungen zu leisten. Es muss also beachtet werden, dass Derivate bestimmte Verträge sind, die an die Entwicklung von Indices bzw. Ereignissen oder von bestimmten Preisen gekoppelt sind, die börslich oder außerbörslich abgeschlossen werden. Wertpapierbörsen werden auch als Aktienbörsen bezeichnet und in denen wird mit Aktien und mit festverzinslichen Wertpapieren gehandelt. An den Devisenbörsen wird wiederum mit Fremdwährungen gehandelt.

Es ist erwähnenswert, dass die Präsenzbörse, die auch als Parketthandel bezeichnet wird, die klassische Form der Börse ist. In der Präsenzbörse treffen sich nämlich die Makler und schließen durch Gespräche ihre Geschäfte ab, wobei dies entweder im Eigenhandel oder im Auftrag ihrer Kunden erfolgt. Es gibt neben der Präsenzbörse auch andere Börsenformen, wie etwa Computerbörsen. Bei Computerbörsen übernimmt wiederum ein computergestütztes Handelssystem die Maklerfunktion. Hierbei werden Eingaben über Computermasken gemacht, wobei das Computersystem sodann den Handel abwickelt und die Kurse errechnet, wie beispielsweise etwa den Tagesdurchschnitt. Außerdem wird der Hauptanteil des Umsatzes weltweit über computergestützte Börsen abgewickelt, wobei die Makler teilweise selbst am Bildschirm sitzen. Es muss beachtet werden, das einige Kapitalmarktregeln eine Veröffentlichung bestimmter Vorgänge verlangen, die für das Börsengeschehen wichtig sind.

Zudem müssen börsennotierte Unternehmen und Wertpapieraussteller alle Bekanntmachungen, die gesetzlich vorgeschrieben sind, in den Pflichtblättern der entsprechenden Börsen veröffentlichen. Es ist erwähnenswert, dass die Zulassungsstelle einer Börse mindestens drei inländische Tageszeitungen mit überregionaler Verbreitung als überregionale Börsenpflichtblätter bestimmt, wobei sie daneben jedoch auch weitere regionale Börsenpflichtblätter benennen kann.

Wie bereits erwähnt, können Anleger an der Börse Wertpapiere kaufen oder verkaufen. Außerdem bieten sich für Unternehmen einige Vorteile an, da sie als Aktiengesellschaft an die Börse gehen können und mit dem Verkauf von Unternehmensanteilen wiederum neues Kapital schöpfen. Auf diese Weise können sie verschiedene unternehmerische Investitionen finanzieren und konkurrenzfähig bleiben.

In diesem Zusammenhang muss berücksichtigt werden, dass wer einen geregelten Markt leitet und verwaltet oder eine sonstige Wertpapierbörse bzw. eine allgemeine Warenbörse betreibt, ein Börsenunternehmen ist. Außerdem bedürfen die Leitung und die Verwaltung eines geregelten Marktes oder einer sonstigen Wertpapierbörse der Konzession der Finanzmarktaufsicht; während der Betrieb einer allgemeinen Warenbörse wiederum der Konzession des Bundesministers für Wirtschaft und Arbeit bedarf. Außerdem kann die Finanzmarktaufsicht bzw. der Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit bei allgemeinen Warenbörsen die Konzession zurücknehmen, wenn der Börsenbetrieb, auf den sich die Börse bezieht, nicht innerhalb eines Jahres nach Konzessionserteilung aufgenommen wurde oder mehr als sechs Monate lang nicht ausgeübt worden ist.

Die Finanzmarktaufsicht bzw. der Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit hat jedoch dann die Konzession zurückzunehmen, wenn die Konzession durch unrichtige Angaben oder durch täuschende Handlungen herbeigeführt wurde oder auf anderer Weise erschlichen worden ist, wenn das Unternehmen seine Verpflichtungen gegenüber seinen Gläubigern nicht erfüllt bzw. wenn eine Konzessionsvoraussetzung nach Erteilung der Konzession nicht mehr vorliegt oder wenn das Unternehmen die Aufgaben, die in der Leitung und Verwaltung einer Börse bestehen, nicht sachgerecht und nicht vorschriftsgemäß nachkommt.

Die Konzession erlischt jedoch auf jeden Fall durch Zeitablauf, bei Eintritt einer auflösenden Bedingung, mit ihrer Zurücklegung, mit der Beendigung der Abwicklung des Börsenunternehmens bzw. mit der Eröffnung des Konkursverfahrens über das Vermögen des Börsenunternehmens oder mit der Eintragung der Europäischen Gesellschaft in das Register des neuen Sitzstaates. Es muss beachtet werden, dass das Erlöschen der Konzession von der Finanzmarktaufsicht bzw. vom Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit bei allgemeinen Warenbörsen durch Bescheid festzustellen ist. Die Zurücklegung einer Konzession wiederum ist nur schriftlich zulässig und nur dann zulässig, wenn die Leitung und Verwaltung der Börse zuvor durch ein anderes Börsenunternehmen übernommen worden ist.

Außerdem muss beachtet werden, dass die Wiener Börse die einzige Wertpapierbörse und auch die einzige allgemeine Warenbörse in Österreich ist. Außerdem gibt es in Wien sowie Graz und Linz spezielle Börsen für landwirtschaftliche Produkte. Es ist erwähnenswert, dass die Wiener Börse von einem privaten Unternehmen verwaltet wird, wobei die Wiener Börse dabei in Teilbereichen als beliehenes Unternehmen behördlich tätig wird. Außerdem findet man die Kurse von Unternehmen, die an der Wiener Börse notiert sind, in fast allen österreichischen Tageszeitungen. Basiswissen für Aktionäre bieten jedoch auch die Publikationen der Wiener Börse sowie die Quartalsberichte, Halbjahresberichte und Jahresberichte aber auch Informationen der börsennotierten Unternehmen.

Es ist erwähnenswert, dass zwischen Primärmarkt und Sekundärmarkt unterschieden werden. Der Primärmarkt stellt der Markt dar, wo Wertpapiere geschaffen werden. Auf dem Sekundärmarkt betreiben wiederum Investoren mit vorher ausgegebenen Wertpapieren ohne Beteiligung der ausgebenden Gesellschaften Handel. Wenn Menschen über die Aktienbörse sprechen, beziehen sie sich auf den Sekundärmarkt. Es muss beachtet werden, dass die New Yorker Börse die renommierteste Börse der Welt ist. Die zweite Art von Börse ist die virtuelle Börse, von dem die Nasdaq am populärsten ist. Die drittgrößte Börse in den Vereinigten Staaten ist die American Stock Exchange. Weiters gibt es noch zwei andere hauptsächliche Finanzknotenpunkte in London und in Hong Kong, und zwar der London Stock Exchange und der Hong Kong Stock Exchange. Daneben gibt es viele Börsen, die sich in fast jedem Land auf der ganzen Welt befinden.

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