Was ist ein Abschöpfungsauftrag?




Eingangs muss erwähnt werden, dass ein Abschöpfungsauftrag eine Sonderform des Dauerauftrages ist. Abschöpfungsaufträge sind Daueraufträge von einem Kontokorrentkonto, die nicht wie üblich auf einen bestimmten Betrag erteilt werden, sondern sich in der Höhe laufend ändern können. Der Abschöpfungsauftrag wird in der Regel einmalig vom Kunden an die kontoführende Bank erteilt. Dabei vereinbart der Kunde den Ausführungstag sowie das Ausführungsintervall und die absendende Kontonummer sowie die empfangende Kontonummer mit dem Kreditinstitut. Es muss beachtet werden, dass hierbei keine Betragsvereinbarung stattfindet, wobei jedoch anstelle dessen wiederum vereinbart wird, dass das Girokonto zu einem bestimmten Termin auf einen bestimmten Kontostand abgeschöpft wird. Außerdem können bei Abschöpfungsaufträgen auch Höchstbeträge bzw. Mindestbeträge als Zusatzvereinbarung angegeben werden.

Es besteht ebenso die Möglichkeit, durch die Ausführung eines Abschöpfungsauftrages eine Kontofüllung auf einen bestimmten Betrag zu erreichen, anstatt der Kontenleerung. Dies wird jedoch grundsätzlich nur von Unternehmenskunden und von Geschäftskunden genutzt. Der Abschöpfungsauftrag bietet einige Vorteile, wie beispielsweise etwa die flexible Reaktion auf den aktuellen Kontostand und die wirtschaftlichen Verhältnisse des Kunden ohne gesonderten Auftragserteilung, der Zinsvorteil bei Abschöpfung auf Sparbuch oder Termingelder und die Erleichterung der Unternehmensbuchhaltung durch automatisierte Leerung oder Befüllung von Eingangskonten bzw. Ausgangskonten. Aus dem Gesagten kann somit entnommen werden, dass der Abschöpfungsauftrag nicht auf einen bestimmten Betrag eingeschränkt ist. Außerdem hängt die Höhe des Betrages, der abgeschöpft wird, nur vom Kontostand ab, wobei aber die Möglichkeit besteht, mit der Bank bei der Einrichtung des Abschöpfungsauftrages bestimmte Höchstgrenzen zu vereinbaren.

Ein Abschöpfungsauftrag empfiehlt sich oft für Girokonten mit sehr wenig laufenden Zahlungen bzw. mit Zahlungen, die in der Höhe genau voraussehbar sind. Dies lässt sich damit begründen, dass das gesamte Geld, welches auf dem Girokonto kommt, etwa durch Gehalt bzw. Pension oder sonst wie, oft nicht verbraucht wird bzw. nicht abgehoben wird und die Verzinsung von Girokonten meistens so katastrophal ist, dass es sinnvoll erscheint, einen Abschöpfungsauftrag einzurichten. Sodann wird zu einem bestimmten Zeitpunkt ein Betrag in unbestimmter Höhe auf ein zuvor genanntes Konto, wie etwa Sparbuch bzw. Sparkonto, überwiesen, auf welchem die Habenverzinsung wiederum besser ist. Das bedeutet also, dass man beispielsweise etwa am 15. des Monats sein Girokonto bis zu einem gewissen Betrag abschöpfen lässt, der für Restzahlungen im laufenden Monat bis zum nächsten Eingang sorgt. Daraufhin wird sodann die gesamte Summe, die über diesen Betrag hinausgeht, auf das Sparkonto überwiesen. Als Tag für die Durchführung des Abschöpfungsauftrages empfiehlt sich ein Zeitpunkt im Monat, an dem die meisten Zahlungen bereits überweisen wurden.

Es muss jedoch beachtet werden, dass für die Durchführung von Abschöpfungsaufträgen bei Konten mit Einzelverrechnung gewisse Spesen pro Buchungszeile anfallen können, während bei Girokonten mit Pauschalverrechnung die Durchführung von Daueraufträgen bzw. Abschöpfungsaufträgen meistens in der Kontoführungsgebühr enthalten ist.

Ähnliche Artikel

Durchsuchen Sie Rechtssartikel