Was ist die Österreichische Entwicklungsbank?




Eingangs muss erwähnt werden, dass Entwicklungsbanken gewisse Banken sind, die Entwicklungshilfe bündeln und bedürftigen Staaten Entwicklungshilfe grundsätzlich in Form von Krediten anbieten. Die bekannteste Entwicklungsbank ist die Weltbankgruppe. Es muss beachtet werden, dass es verschiedene regionale bzw. multilaterale Entwicklungsbanken gibt, wie beispielsweise etwa unter anderem die Afrikanische Entwicklungsbank, die Asiatische Entwicklungsbank, die Entwicklungsbank des Europarates, die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung sowie die Europäische Investitionsbank. Außerdem gibt es neben diesen regionalen bzw. multilateralen Entwicklungsbanken auch noch eine Reihe nationaler Entwicklungsbanken, wie beispielsweise etwa in Österreich die Österreichische Entwicklungsbank.

In diesem Zusammenhang muss beachtet werden, dass die Österreichische Entwicklungsbank eine Spezialbank ist, die im Eigentum der Österreichisen Kontrollbank steht. Es ist ebenso erwähnenswert, dass die Österreichische Entwicklungsbank die Funktion als offizielle Entwicklungsbank in Österreich ausübt und dabei im Auftrag der Republik Österreich handelt. Außerdem ermöglicht die Österreichische Entwicklungsbank mit langfristigen Finanzierungen privatwirtschaftliche Projekte in Entwicklungsländern. Bei der Finanzierung solcher Projekte ist sie jedoch den Zielen der österreichischen Entwicklungszusammenarbeit verpflichtet. Die Ziele der österreichischen Entwicklungszusammenarbeit bestehen unter anderem darin, die Armut zu verringern sowie die Sicherheit zu fördern und Ressourcen nachhaltig zu schützen.

Die Österreichische Entwicklungsbank realisiert ihre Projekte mit zwei Instrumenten, und zwar mit Finanzierungen von Investitionen und mit projektunterstützenden Maßnahmen, und zwar mit sogenannte Advisory Programmes. Das bedeutet also, dass die Österreichische Entwicklungsbank neben den Bankdienstleistungen auch Zugang zu sogenannte Advisory Programmes bietet. Mit Advisory Programmes können nämlich Projekte vorbereitet sowie entwickelt und von ihrer entwicklungspolitischen Wirkung her auch geschärft werden. Die Österreichische Entwicklungsbank kann sowohl Neugründungen als auch Modernisierungsinvestitionen bzw. Erweiterungsinvestitionen unterstützen, wobei aber Prototypen oder nicht erprobte Technologie ausgeschlossen sind. Damit die Österreichische Entwicklungsbank überhaupt ein Projekt unterstützt, wird jedoch vorausgesetzt, dass der Projektpromotor selbst nachweisbar Erfahrung in dem Sektor hat oder einen international erfahrenen und anerkannten Projektpartner hat, der ein Experte in der betreffenden Branche ist.

Dennoch gelten für die langfristigen sowie projektbezogenen Darlehen einige Rahmenbedingungen. Denn Kredite der Österreichischen Entwicklungsbank sind nämlich an ein Projekt gebunden und nicht an einen speziellen Exporteur bzw. Investor. Außerdem können Finanzierungen mit Laufzeiten von drei bis fünfzehn Jahren in Euro oder in US Dollar angeboten werden, wobei innerhalb dieser Laufzeit unter Umständen sogar tilgungsfreie Perioden möglich sind. Zudem orientieren sich die Zinsen an marktnahen Konditionen und enthalten angemessene Risikomargen. Dennoch werden keine Zinssubventionen gewährt und die Österreichische Entwicklungsbank tritt auch nicht in Konkurrenz zu Kommerzbanken auf.

Außerdem verlangt die Österreichische Entwicklungsbank auch eine Sicherheit dafür, dass sie Projekte unterstützt. Diese Sicherheiten können etwa in der ausreichenden Bonität der Partner, in Treuhandkonten bzw. in Verpfändung von Geschäftsanteilen und Anlagen oder in hypothekarische Besicherungen bestehen. In einigen Fällen können jedoch auch Staatsgarantien akzeptiert werden, wobei Projekte aber nicht aus dem Haushaltsbudget des Staates finanziert sein dürfen und die Wirtschaftlichkeit des Projektes gegeben sein muss. Weiters können bei der Umsetzung des Projektes auch Gebühren anfallen, wie beispielsweise etwa unter anderem Prüfungsgebühren oder Managementgebühren.

Es ist ebenso erwähnenswert, dass die Österreichische Entwicklungsbank durch ihr besonderes Mandat im Vergleich zu Kommerzbanken höhere Risiken bei Einzeltransaktionen in Bezug auf Beträge sowie Laufzeiten und Länder mit hohem Risiko übernehmen kann. Damit ergänzt die Österreichische Entwicklungsbank nämlich die Leistungen der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit und Ostzusammenarbeit sowie des Außenministeriums bzw. der Austrian Development Agency und den Finanzierungen von Kommerzbanken.

Aus dem Gesagten kann somit entnommen werden, dass die Österreichische Entwicklungsbank auf die Verwirklichung von wirtschaftlich tragfähigen privatwirtschaftlichen Projekten spezialisiert ist, die nachhaltige Wirkungen für die regionale Wirtschaftsentwicklung haben und langfristige Finanzierungen benötigen sowie diese Mitteln aus eigener Kraft auch wieder zurückzahlen können. Das bedeutet also, dass Kunde der Österreichischen Entwicklungsbank jedes Unternehmen aus einem Industrieland oder Entwicklungsland sein kann; aber die Österreichische Entwicklungsbank bietet insbesondere Entwicklungsländern maßgeschneiderte Finanzierungslösungen für die unterschiedlichsten Formen langfristiger Investitionen, die in diesen Märkten in der Regel nicht vorhanden sind. Das Angebotsspektrum reicht nämlich von langfristigen Darlehen und Mezzaninfinanzierungen über Eigenkapitalbeteiligungen bis zur Unterstützung von Studien und projektbezogenen Maßnahmen von Wirtschaftsprojekten in Entwicklungsländern.

Außerdem müssen alle Projekte, die von der Österreichischen Entwicklungsbank unterstützt werden, zur nachhaltigen Entwicklung vor Ort beitragen. Das bedeutet also, dass es entscheidend ist, dass das unterstützte Projekt nachweisbar positive Auswirkungen auf die Entwicklung im Gastland hat, wie beispielsweise etwa unter anderem Beitrag zur Armutsreduktion bzw. zur Beschäftigung oder zur nachhaltigen Entwicklung.

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